Meraner Pferderennplatz: Modernisierungsprozess angelaufen

Meran und sein Pferderennplatz © Wenter/ Merano Galoppo

Die Meraner Stadtgemeinde steht vor einer entscheidenden Wende: Der lang ersehnte Tauschvertrag mit dem Land Südtirol zum Pferderennplatz in Untermais ist endlich unter Dach und Fach. Damit ist der Weg frei für umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen.

Der lange Weg zum Tauschvertrag

Nachdem das Tauschgeschäft um den Meraner Pferderennplatz zwischen der Stadtgemeinde Meran und dem Land Südtirol schon seit etlichen Jahren in den Medien angekündigt worden war, ist das Vorhaben seit dem 28. Mai dieses Jahres in trockenen Tüchern. Mit dem endgültigen Tauschvertrag zwischen der Landes- und der Gemeindeverwaltung, unterzeichnet von Landeshauptmann Arno Kompatscher und dem amtierenden Bürgermeister von Meran, Dario Dal Medico, verpflichten sich Land und Stadt, gemeinsam die längst überfällige Modernisierung des Maiser Pferderennplatzes voranzutreiben.

Besonders erfreut zeigte sich darüber auch Merans Vizebürgermeisterin, Katharina Zeller, die in ihrem Pressestatement den Kraftakt betonte, den der Abschluss des Tauschvertrags bislang mit sich zog. Diesem waren in den vergangenen Jahren lange und leider erfolglose Verhandlungen der vorherigen Gemeindeverwaltung vorausgegangen, heißt es im Wortlaut. Nun soll die Sportanlage in der Gampenstraße, nahe dem Untermaiser Bahnhof, endlich wieder auf Vordermann gebracht und für neue Nutzungen geöffnet werden.

Im Zuge des Tauschgeschäfts erhielt die Stadtgemeinde Meran nicht nur strategisch wichtige Immobilien im geschätzten Gesamtwert von 29,45 Millionen Euro, darunter auch das alte Krankenhaus Böhler in Obermais, zudem verpflichtete sich das Land Südtirol, Investitionen von insgesamt 21 Millionen Euro zu übernehmen – Summen, die die Gemeinde Meran selbst nicht hätte stemmen können.

Partitätisches Verwaltungskomitee koordiniert Modernisierungsprozess

Um die Modernisierung des Pferderennplatzes möglichst rasch und koordiniert voranzubringen, richteten Land und Stadt, wie im Tauschvertrag vorgesehen, ein paritätisches Verwaltungskomitee ein, das sich aus je zwei Vertretern beider Vertragspartner zusammensetzt. Als Vertreter der Gemeinde wurden dazu die Rechtsanwältin Clara Martone, ihres Zeichens Vizepräsidentin und Verwaltungsrätin der aktuellen Betreibergesellschaft Merano Galoppo, sowie der Unternehmensberater und langjährige Manager der Dr. Schär AG, Richard Stampfl, bestimmt.

Diese haben zusammen mit dem Hochbauressortchef des Landes Daniel Bedin und Amtsdirektor Andrea Sega, Mitglieder des neuen technischen Landesbeirats, bereits ihre Arbeit aufgenommen. „Als ersten Schritt gilt es nun, alle bisherigen Ideen, Anregungen und Projekte zusammenzutragen, die im Zusammenhang mit dem Areal des Meraner Pferderennplatzes bereits ins Gespräch gebracht wurden“, erfahren wir von Komiteemitglied Stampfl. Das reiche sowohl vom öffentlichen Stadtpark bis hin zum zwischenzeitlich diskutierten Badeteich. Außerdem fanden bereits Treffen mit verschiedenen Interessensvertretern aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Tourismus statt, auf welche nun weitere folgen werden. Dabei sei man sich schon heute darauf einig, dass das Areal stärker als bisher der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll und das auch über die Reitsaison und -tätigkeit hinaus.

Initiativen wie das „Maia Festival“, das schon seit einigen Jahren am Pferderennplatz stattfindet, das ehemalige Großevent „Merano Flora“ oder das Gründerzentrum MIND in den Räumlichkeiten unter der Tribüne, haben gezeigt, dass eine Mehrfachnutzung durchaus erfolgreich sein kann.

Präsentation der Vorprojekte innerhalb April 2025

Bis Jahresende möchte sich das Verwaltungskomitee mit allen Stakeholdern getroffen und alle bisherigen Daten, Wünsche und Ideen zusammengetragen haben. Diese bietet dann die Grundlage für das Anforderungsprofil, das das Komitee anschließend an die Eigentümer der Anlage übergeben wird. Nach Vorliegen dieses Profils liege es an Land und Gemeinde, einen Ideenwettbewerb auszuschreiben und auszuloten, in welchen Etappen die Modernisierung vorangetrieben werden, oder vielleicht ja sogar ein Partizipativer Prozess gestartet werden soll. Ziel sei es im April 2025 bereits die 10 besten Projekte präsentieren zu können.

Was schon heute feststeht, ist, dass die dringenden Sanierungsarbeiten an der Infrastruktur, insbesondere im sogenannten „Borgo Andreina“, bereits in den kommenden Monaten in Angriff genommen werden müssen. Einen Zeitrahmen, bis wann die Modernisierung und künftige Zusatznutzung der Anlagen abgeschlossen sein soll, gibt es noch nicht.

Im Hinblick auf die im kommenden Frühjahr anstehenden Gemeinderatswahlen bleibt nur zu hoffen, dass das Modernisierungsprojekt rund um den Pferderennplatz den Schwung und Elan behält, den der langersehnte Abschluss des Tauschvertrags bislang mit sich gebracht hat.

Dieser Beitrag erschien in der Bezirkszeitung Die BAZ. Näheres unter diebaz.com. Hier geht’s zurück zur Startseite von tirol news!

Bildnachweis: Meran und sein Pferderennplatz © Wenter/ Merano Galoppo

  • 25. November 2024